Sozialdienste Bozen
15.12.2025 - Betrieb für Sozialdienste Bozen – Beim letzten Wettbewerb im Dezember 2025 wurden nur 7 Sozialbetreuer von 50 Stellen besetzt!
Es ist an der Zeit, die Pflegeberufe wieder ernsthaft in den Mittelpunkt zu rücken.
Derzeit herrscht auch in den Ausbildungsstätten für Sozialbetreuer und Pflegehelfer eine Wüste. Es gibt keine neuen Fachkräfte, sodass die derzeit Beschäftigten die Arbeit und alle neuen Anforderungen bewältigen müssen, zumal in den letzten Jahren die Zahl der Nutzer mit schwerwiegenden Problemen, die über die Pflegebedürftigkeit hinausgehen, erheblich gestiegen ist (Gäste mit Demenz, Alzheimer oder ähnlichen Erkrankungen, besonders schweren und wiederkehrenden Verhaltensstörungen oder einer insgesamt beeinträchtigten psychophysischen Verfassung). Ab Januar 2026 wird die Wochenarbeitszeit auf 36 Stunden verkürzt, vor allem um die Gesundheit des Personals zu erhalten. Das Personal hat in all den Jahren bereits Selbstaufopferung und Professionalität bewiesen und es den Einrichtungen ermöglicht, trotz organisatorischer Schwierigkeiten und des Mangels an speziell ausgebildetem Personal weiterzuarbeiten. Die in Altenheimen tätigen Mitarbeiter sind aufgrund der erforderlichen Aufgaben im Zusammenhang mit der Mobilisierung der Bewohner und der allgemein körperlich und psychisch anspruchsvollen Routine (Burnout-Syndrom, körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund von anhaltendem Stress, typisch für helfende Berufe) besonders anfällig für Probleme im Lendenwirbelbereich.
Die ältere Bevölkerung wächst stark. Die Wartelisten sind kilometerlang. Die Sozialdienste Bozen haben bereits eine große Anzahl von Betten in den vier Seniorenwohnheimen in Bozen ausgelagert. Man fragt sich, wo die Genossenschaften oder „gewinnorientierten oder gemeinnützigen” Organisationen das Personal finden und finden werden, um sich diese Auslagerungen zu sichern. Das ist sicherlich ein Rätsel, abgesehen davon, dass es ein Geschäft für Außenstehende ist. Wir sind seit jeher gegen Auslagerungen, aber es scheint, dass dies für die derzeitige Führungsklasse der kürzeste Weg ist. Es ist klar, dass wir kurz vor einer Katastrophe in Bezug auf die Pflegebedürftigkeit stehen. Wir hoffen, dass die Zahlen die Landesregierung zum Nachdenken anregen und dass die Entscheidungsträger sicherlich eine Neubewertung des diensthabenden Personals berücksichtigen, die Gesundheit des diensthabenden Personals gewährleisten, neues Personal finden und ausbilden und ein neues, auf ältere Menschen zugeschnittenes System für unsere Provinz finden müssen.
Es bedarf Bewusstsein, einer Vision, angemessener Finanzmittel und eines konkreten Projekts.
Dies ist ein direkter Appell an die Politik und die derzeitige Führungsriege!
Stefano Boragine
AGO -Landessekretär
Tel.: 338 17 42 587 - stefano.boragine@ago-bz.org
Dr.Andreas Unterkircher
AGO-Obmann
335 69 02 375 - Andres.unterkircher@ago-bz.org
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