Seniorenwohnheime

Die Herausforderung: Personal finden? Der Personalmangel ist dramatisch, die Herausforderungen sind mehr als eine...
Das Problem des Personalmangels ist ernst und die Einrichtungen müssen damit zurechtkommen. Eine weitere Herausforderung ist es, das derzeitige Personal (Pflegehelfer/innen, Sozialbetreuer/innen und Krankenschwestern) im Dienst und bei guter Gesundheit zu halten. Nach den dramatischen Erfahrungen während der Pandemie haben sich viele Mitarbeiter/innen und Krankenschwestern für andere Arbeitsmöglichkeiten entschieden. Diese Arbeitskräfte sind nun verloren... Im Laufe der Jahre haben sich die Seniorenwohnheime durch den demographischen Wandel von Orten des Wohlbefindens für ältere Menschen zu Orten mit spezifischer Pflege und Betreuung (Demenz, Alzheimer und Parkinson-Krankheit) gewandelt.

Um die Mitarbeiter/innen in den Seniorenwohnheimen weiterhin zu halten, braucht es unserer Meinung nach unbedingt eine Neuausrichtung der Arbeitsbedingungen für die Berufsbilder der Pflegehelfer/innen, Sozialbetreuer/innen und Krankenschwestern. Neben einem guten Gehalt ist auch über die Verbesserung der Qualität der Arbeit selbst nachzudenken, um den Arbeitsplatz attraktiv zu machen und die Mitarbeiter/innen zu halten.

Sofortige Ergebnisse können durch die Schaffung eines guten Arbeitsklimas und die Reorganisation der Turnusse erzielt werden, die eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ermöglichen. Kurz gesagt, es geht um das Wohlbefinden der Mitarbeiter/innen, die sich u.a. aus einer guten Organisation der Arbeit ergeben, die in der Folge eine starke positive Auswirkung sowohl auf das Personal und somit auch auf Heimbewohner hat. Wenn die Mitarbeiter/innen positive Gefühle, Empfindungen und Wahrnehmungen haben und gerne zur Arbeit gehen, werden sie die Arbeitsanforderungen besser bewältigen. Das Wohlbefinden der Arbeitnehmer/innen ist daher von zentraler Bedeutung und muss beobachtet, erfasst und aufrechterhalten werden.

Wie wir bereits mehrfach darauf hingewiesen haben, ist es wichtig, eine "Aufwertung" des Personals anzustreben, indem die Mitarbeiter/innen die Möglichkeit haben sich innerhalb der Struktur beruflich weiterentwickeln und bestimmte Funktionen ausüben zu können.

Viele Mitarbeiter/innen machen in der Arbeit mit den Menschen belastende Erfahrungen, wie zum Beispiel die Begleitung des Sterbens, usw. Es war bisher ein Beruf mit einer begrenzten Berufslaufbahn und daher müssen Maßnahmen ergriffen werden, die sowohl für den Erhalt des Berufs und somit auch für das Unternehmen nützlich sind.

In den kommenden Jahren wird die Zunahme der alternden Bevölkerung noch mehr Druck auf die Seniorenwohnheime ausüben und deshalb braucht es eine Vision und eine konkrete Planung durch die sofortige Einführung von Maßnahmen, die helfen neue (junge) Menschen an diese wichtigen Berufe heranzuführen.

Die Bereichsverhandlungen des Gemeindenverbandes in diesem Bereich sind seit Monaten ins Stocken geraten. Worauf wird noch gewartet?

Stefano Boragine
AGO -Landessekretär

AGO Service