36 ST. VS BURNOUT

23.10.2025 - 36 Wochenstunden im Sozialdienst...
Für unsere autonome Gewerkschaftsorganisation war es ein Erfolg, die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter/innen im Sozialbereich zu verringern. Die 36 Stundenwoche für Sozialarbeiter/innen sind ein großartiges Ergebnis, das dem Sozialdienst ebenso wie dem Gesundheitsdienst die gebührende Wertschätzung und Würde verleiht. Die Erschöpfung in der Sozialarbeit hängt oft mit dem Burnout-Syndrom zusammen, einem Zustand körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der durch anhaltenden Stress verursacht wird und typisch für helfende Berufe ist. Burnout zeigt sich durch drei zentrale Merkmale: emotionale Erschöpfung, Depersonalisierung und eine verminderte berufliche Leistungsfähigkeit. Zu den Hauptursachen gehören nicht nur die hohe Arbeitsbelastung und begrenzte Ressourcen, sondern auch die ständige Konfrontation mit dem Leid und den Herausforderungen anderer Menschen, was zu Gefühlen der Leere, emotionalen Distanz und einem Verlust der persönlichen Erfüllung führen kann.

Daher ist es von entscheidender Bedeutung, auf die eigene Gesundheit zu achten. Pausen sind dabei unverzichtbar, um zu regenerieren und neue Energie zu schöpfen. Nur so kann man das Ziel erreichen, sich mit Empathie, Mitgefühl und Hingabe den Menschen zu widmen, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind.

Unser Vorschlag lautet daher, die im individuellen Arbeitsvertrag festgelegte Arbeitszeit einzuhalten und sich nicht von neuen Vertragsmodellen locken zu lassen, die zusätzliche Vergütungen für über die vereinbarte Arbeitszeit hinausgehende Leistungen vorsehen.

Gesundheit ist ein kostbares Gut, also bleiben Sie gesund.

Wir appellieren an die Verwaltung, mehr Personal einzustellen, da der Sozialdienst andernfalls kurz vor dem Zusammenbruch stehen könnte.


Tipps zum Umgang mit BURNOUT:

Machen Sie Pausen: Gönnen Sie sich im Laufe des Tages Momente der Entspannung, auch wenn es nur ein paar Minuten sind, um tief durchzuatmen oder einen Spaziergang an der frischen Luft zu machen (Pause auch vom Smartphone)

Setzen Sie Grenzen: Überlasten Sie sich nicht mit Arbeit und lernen Sie, auch einmal „Nein” zu sagen.

Nehmen Sie sich Zeit für sich selbst: Hobbys, Sport oder einfach das Lesen eines Buches bieten eine wertvolle Möglichkeit, abzuschalten.

Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf sind grundlegend für Ihre Gesundheit.

Sprechen Sie mit Menschen Ihres Vertrauens: Der Austausch mit Freunden, Familie oder Fachleuten kann dabei helfen, sich weniger isoliert zu fühlen und Unterstützung zu finden.

Erlernen Sie Techniken zur Stressbewältigung: Meditation, Yoga oder tiefes Atmen sind hilfreiche Methoden, um den Geist zu beruhigen.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst und anderen: Es ist kein Zeichen von Schwäche, Hilfe zu suchen – im Gegenteil, es ist ein wichtiger und mutiger Schritt. Zögern Sie nicht, Ihre Gefühle zu teilen und zu sagen: „Ich bin erschöpft und brauche Unterstützung”.

Suchen Sie professionelle Hilfe, wenn nötig: Wenn Sie sich überfordert fühlen, ist es wichtig, sich die nötige Unterstützung zu holen. Ein Psychologe kann helfen, Wege aus der Erschöpfung zu finden.


Stefano Boragine
AGO -Landessekretär
Tel.: 338 17 42 587 - stefano.boragine@ago-bz.org