Quiet Quitting - Rückmeldung

3.9.2025 - Liebe Koleginnen und Kolegen, Wir übermitteln euch einige anonymisierte Auszüge aus den Rückmeldungen über das Quiet Quitting...
die wir in den letzten Tagen erhalten haben und die augenscheinlich machen, wie dieses Phänomen in der öffentlichen Verwaltung in unserem Land präsent ist.

« … den langen, interessanten Text habe ich mir gerade durchgelesen. Er ist wirklich gut, treffend und klar. Er beschreibt nicht nur die oft gehörten Symptome. Er beschreibt auch eine generelle Rückkehr zu älteren Mustern: Die Führungselite gibt die Bedingungen vor, ohne jemanden genau einzubinden. Dies geht immer weiter, siehe Politik... »

« … sehr gute Information! Beobachte das Phänomen bei gar einigen Bediensteten und trifft seit einiger Zeit auch auf mich zu... »

« … Euer Rundschreiben "Quiet Quitting" bringt den traurigen Status Quo in der öff. Verwaltung sehr gut zum Ausdruck. Tatsächlich finde ich mich selbst neben vielen anderen KollegInnnen in dieser Sparte wieder. Nach meiner 20 jährigen Tätigkeit in der Gemeinde XXXXX als Verwaltungsassistentin habe ich nun beschlossen, mein Arbeitsverhältnis zu kündigen... »

« … Ich beanstande eine ungerechte Personalpolitik, die vor allem nach dem eigenen Vorteil ausgerichtet ist - eine zur Gänze fehlende interne Kommunikation - fehlende Hilfestellung bei neu implementierten Abläufen... »

« … die Zuweisung stetig neuer Arbeitsbereiche und Aufgaben (ohne vorherige Absprachen), die mit entsprechender Überforderung und Belastung einhergeht; eine äußerst unzufrieden stellende Entlohnung, die dem ständig wachsenden Arbeitsvolumen, der übertragenen Verantwortung sowie den Lebenshaltungskosten keinesfalls Rechnung trägt und nicht zuletzt ein Gemeindenverband, der im Sinne der staatlichen Agenda für immer kompliziertere und meist nicht gut funktionierende Technik sorgt sowie verzögerte Erreichbarkeit und Sprachbarrieren desselben... »

«… Ich glaube, dass jeder in seinem Berufsleben schon einmal in einer ähnlichen Situation war. Einige haben es sicherlich geschafft, sich durchzubeißen, andere haben aufgegeben... »


Daraus ergibt sich unsererseits die Notwendigkeit zu sagen, dass in den Menschen ein Dazugehörigkeits-gefühl wieder hergestellt werden muss, das oft durch eine untaugliche Führungsschicht in Mitleidenschaft gezogen worden ist, dazu noch die “Entvölkerung” der Büros (Smart Working) und die kargen Beziehungen unter Mitarbeitern, die immer mehr unter der Digitalisierung leiden (Nachrichten, Emails, Videocalls…). Das Dazuge-hörigkeitsgefühl eben ist einer der Grundpfeiler des physischen, psychologischen und sozialen Wohlbefindens der eigenen Mitarbeiter. Die Zufriedenheit, Work-Life Balance, ein gutes Gehalt, die Anerkennung der Qualitäten und Talente und das Vertrauen unter Kollegen und Führung bringt und fördert mit Sicherheit eine größere Motivation, weniger Absenteismus und eine höhere Produktivität.

Ergo es braucht eine Unternehmenskultur, die das Zuhören und den Austausch, auch als Vergleich oder Konfrontation untereinander, fördert (Link Quiet Quitting).

Mit freundlichen Grüßen

Dr.Andreas Unterkircher
AGO-Obmann
335 69 02 375 - Andres.unterkircher@ago-bz.org

Stefano Boragine
AGO -Landessekretär
Tel.: 338 17 42 587 - stefano.boragine@ago-bz.org

AGO Service